Offener Brief an Polizeipräsidenten Frank Richter und seine Ehefrau, Extremismus-Beauftragte, Essen/Mülheim

Offener Brief an Polizeipräsidenten Frank Richter und seine Ehefrau, Extremismus-Beauftragte, Essen/Mülheim
Sehr geehrter Herr Richter, sehr geehrte Frau Richter,
über die Aussagen von Ihnen, die in der lokalen Presse zitiert wurden, wundern wir uns sehr. Sie, Frau Richter, wollen in Ihrer Dienstzeit seit April „keinerlei Auffälligkeiten wahrgenommen“ haben (WAZ/NRZ, 19.09.2020).. Und der Herr Richter ist „zutiefst bestürzt“ ( „WAZ/NRZ, 17.09.2020)
Wir erinnern uns allerdings, dass wir uns mit Ihnen beiden im Polizeipräsidium getroffen haben, und Ihnen damals mehrere Fälle dargelegt haben, wo wir über unverhältnismäßige Gewalt (eventuell sogar Tötungen) seitens der Polizei berichtet haben.
Vielleicht konnte Ihnen damals nicht, so wie heute, das Ausmaß klar sein, aber wenigstens hätte in Ihnen der Verdacht aufkommen können, dass etwas „schief läuft“ bei der Polizei.
Es sei denn, dass Ihnen grundsätzlich Schutzbehauptungen von Polizisten viel glaubhafter vorkommen, als die Hilfeschreie von Menschen mit Migrationshintergrund. Ist das nicht Korpsgeist?
Und könnte dies nicht Ausdruck eines Denkmusters sein, dass von strukturellem Rassismus inspiriert wurde?
Aber sagten Sie damals nicht, dass es keinen Korpsgeist bei der Polizei geben würde (WAZ/NRZ, 13.06.2020)? Wissen Sie noch was die von Ihnen geleitete Polizei tut?
Wir fordern nach wie vor eine unabhängige Kontrolle der Polizei, die Sie, Herr Richter, für unnötig hielten/halten. (WAZ/NRZ, 13.06.2020)
Mit freundlichen Grüßen.
Gabriella Guidi

ANTIRASSISMUS-TELEFON ESSEN

21.9.2020